Menschen in Krisen zu helfen geht nah. Die Pastoralpsychologie unterstützt Mitarbeitende der evangelischen Kirche durch Supervision, Fortbildung, persönliche sowie religiös-existentielle Begleitung.
Dr. Bernhard Barnikol-Oettler, Leiter der Pastoralpsychologie und Andreas Herrmann sind die Ansprechpartner für die pastoralpsychologischen Angebote.
Unterstützt werden sie dabei von zwei freiberuflichen Kolleginnen, Dr. Juliane Fischer und Brigitte Weggel.
Im Jahr 2020 kamen 161 Mitarbeitende zu einem Beratungsgespräch der Pastoralpsychologie.
Die Pastoralpsychologie stellt sich vor: Viele Menschen wissen noch nicht, wofür die Pastoralpsychologie steht. Andreas Herrmann antwortete hier auf fünf zentrale Fragen rund um das vielseitige Angebot.
Wer kommt zu Ihnen in die Beratung?
Die Pastoralpsychologie im ebz richtet sich mit ihren Angeboten der Beratung, Supervision, geistlichen Begleitung und Weiterbildungen zu seelsorglichen Themen ausschließlich an kirchliche Mitarbeitende der Evangelisch lutherischen Landeskirche.
Gleichzeitig lässt sich dies sehr weit fassen und inkludiert sowohl Pfarrer*innen, Diakon*innen, Religionspädagog*innen, Katechet*innen als auch ehrenamtlich Mitarbeitende.
Mit welchen Anliegen wenden sich Ratsuchende an Sie?
Die Anliegen der Ratsuchenden sind vielfältig und immer wieder sehr individuell. Gleichzeitig lassen sich mehrere Anliegen nennen, die kirchliche Mitarbeitende immer wieder in die Supervision und Beratung einbringen:
- Reflexion der Arbeitsprozesse und besseres Verständnis der Dynamiken vor Ort, Rollenklärung
- Umgang mit der Arbeitsbelastung und Burnout-Symptomatiken
- Verbesserung beruflicher Kommunikation
- Konflikte
- Verstehen von beruflich relevanten systemischen Bedingungen und Zusammenhängen
- Wahrnehmung und Veränderung persönlicher Muster
- Berufliche Veränderungen
In welchen Häusern beraten Sie zu Ihren Themen?
Die Pastoralpsychologie berät im evangelischen Beratungszentrum München in der Landwehrstr. 15.
Wie viele Klienten beraten Sie im Durchschnitt pro Woche?
Das hängt davon ab, ob es mehr Einzel-, Gruppen- oder Teamsupervisionen in der Woche gibt. Im Schnitt tippe ich auf 10 bis 25 Personen pro Woche.
Was wünschen Sie sich für Ihre Arbeit in der Zukunft?
Ich wünsche mir, dass die Pastoralpsychologie auch in der Zukunft im Kirchenkreis München von kirchlichen Mitarbeiter*innen als verlässliche und hilfreiche Adresse für Supervision, Beratung und Seelsorgefortbildungen wahrgenommen werden kann.
Das wird nur gelingen, wenn der Stellenwert der Pastoralpsychologie für die kirchlichen Leitungsorgane weiterhin gewichtig bleibt und sich dies sowohl in der personellen Ausstattung als auch der inhaltlichen Orientierung und Gewichtung von Seelsorge und Beratung widerspiegelt.